Homeschooling näher kennenlernen wäre besser statt verstärkte Überwachung und Kontrolle
In einem neuen Artikel in der Aargauer Zeitung geht es wiedermal um den Unterricht zuhause. CVP-Politikerin Marianne Binder richtet sich erneut gegen Homeschool-Familien. Zwar sei sie nicht für ein Verbot von Homeschooling, möchte aber strengere Kontrollen. Dazu gehörten obligatorische Leistungschecks und unangemeldete Besuche.
Als gäbe es in der Volksschule mit all ihren Missständen nichts zu verbessern, möchte sie bei den Homeschool-Familien auch noch mögliche religiöse Beweggründe aufspüren. Man könnte fast meinen, wir lebten in einem Land, in dem es keine Religionsfreiheit gäbe. Natürlich wird nicht mit offenen Karten gespielt. Doch wer zwischen den Zeilen liest, kommt nicht umhin festzustellen, dass hier subtile Christenverfolgung vorliegt.
Dass die Beweggründe, weshalb sich Eltern für eine Bildung zuhause entscheiden, so vielfältig sind wie die Anzahl Familien ist, ist ihr wohl nicht bekannt, da sie Homeschooling kaum zu kennen scheint. Den Einladungen, die an sie gerichtet wurden, kommt sie offenbar nicht entgegen. Wie möchte sie sich denn ein genaueres Bild von Bildung zuhause überhaupt machen? Lieber setzt sie beliebte Mitteln von Diktaturen und sozialistischen Staatsstrukturen ein. Und diese lauten: Kontrolle, Überwachung, Beschnüffelei.
Gemäss AZ nimmt der Anteil Homeschooler im Aargau zu. Zurzeit sind es 0,1% aller Kinder der Volksschule. Mit Widerstand ist zu rechnen, denn wer von Homeschooling überzeugt ist und die Freiheit liebt, wird diese nicht so einfach aufgeben.
Hier mein Kommentar zum AZ-Artikel “Unterricht zuhause: CVP-Binder will Eltern stärker kontrollieren”:
Frau Marianne Binder, messen wir doch mit gleichem Mass:
Ich störe mich an der höchst oberflächlichen Qualitätskontrolle an Schulen im Kt. Aargau.*
(*= Alle mit Stern vermerkten Aussagen lehnen sich fast gänzlich an Zitate aus dem AZ-Artikel, nur beziehen sie sich im Artikel natürlich auf das Homeschooling, statt auf die Schulen des Kt. Aargau).
Als steuerzahlende Eltern haben wir unser eigenes Kind einem Schulsystem und Lehrern anvertraut. In diesem System und bei diesen Lehrern verbringt unser Kind von Montag bis und mit Freitag, jahrein, jahraus den grössten Anteil seiner Wachstunden.
Die Frage lautet, vor welchen Einflüssen unser Kind geschützt werden müsste.*
Mich stört, dass beim Schulsystem zu wenig genau hingeschaut wird.*
Ich fordere den Regierungsrat, sechs Massnahmen zu prüfen:*
1. Beweggründe der Lehrer. Ich möchte alle Gründe für den Entscheid wissen, weshalb die Lehrpersonen an der öffentlichen Schule unterrichten.* Sind sie von der Genderismus-Ideologie, vom Atheismus, irgendeiner Religion oder sonstiger Weltanschauung überzeugt und möchten unser Kind damit beeinflussen?
2. Ich fordere die Möglichkeit, dass man als Mutter/Vater unangekündigt Besuche während dem Unterricht abstatten kann*, damit wir jeweils nach Bedarf sehen können, was dort abläuft.
3. Alle Kinder müssen den gleichen Zugang zu Bildungsinhalten haben, alles andere ist unfair.* Ich fordere daher, dass an den Schulen mind. 20 Freifächer im Bildungs-Angebot stehen. (Einem Homeschooler bietet sich zeitlich und strukturell die Möglichkeit, nahezu alles zu lernen, was ihn interessiert.)
4. Qualitätskontrollen sollten ebenfalls auf die Lösung folgender problematischen Fragen zielen:
Weshalb haben rund 30-40% der 14 bis 15-jährigen Schüler/-innen (unregelmässig/regelmässig) Erfahrung mit Kiffen? Weshalb konsumieren rund 40% der 15-jährigen Schüler/-innen regelmässig Alkohol? Weshalb bricht jeder dritte Lehrling die Lehre ab?5. Ich möchte erfahren, ob in absehbarer Zukunft an den Schulen im Kt. Aargau selbstorganisiertes Lernen sowie Lernformen ausserhalb eines Schulgebäudes zur Verbesserung der Lernmotivation von Schüler/-innen erprobt werden.
6. Weitere Qualitätskontrollen sollen klären, weshalb viele Schüler/-innen unter Stress, Leistungsdruck, Mobbing, Gruppendruck und Versagen an der Schule leiden, weshalb ihnen so wenig Energie und Zeit für sinnvolle Freizeitbeschäftigung, Familie und Freunde bleibt sowie welche Massnahmen gegen diese Missstände angestrebt werden können.
Frau Binder, machen Sie sich auf die Socken, es gibt noch viel zu tun!
Als Eltern haben wir wohl mehr Recht als der Staat zu wissen, was mit unseren Kindern geschieht und wie unser Steuergeld eingesetzt wird.
Und die Moral der Geschicht’?
Suchen Sie woanders den Bösewicht!
Wunderbarer genialer Leserbrief !