CVP-Binder fordert Kurse für Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrichten
Wiederum ist ein Artikel zum Thema Homeschooling in der Aargauer Zeitung erschienen.
So lautet die Einleitung:
CVP-Grossrätin Marianne Binder will eine bessere Kontrolle von Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrichten. Im Aargau besteht zurzeit nur eine Meldepflicht. Eine Bewilligung für das sogenannte Homeschooling ist nicht nötig.
Ich veröffentliche meine beiden Kommentare vom 14. Juli 2014 nun auch hier auf Homeschool News:
Das Problem unserer heutigen Gesellschaft liegt darin, dass Eltern ihre Pflicht und Berufung zur Erziehung und Bildung der eigenen Kinder nicht mehr umfassend wahrnehmen. Dazu kommt, dass der Staat immer mehr den Eltern einzureden versucht, dass sie unfähig sind, ihre Kinder selber zu erziehen und zu bilden. Wer kennt jedoch die eigenen Kinder am besten? Wer geht Schritt für Schritt ihre Entwicklung durch? Das sind die Eltern! Sobald das “obligatorische Schulalter” eintritt, geben Eltern nicht nur ihre Kinder dem Staat ab, sondern auch das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Dieses zerstörte Vertrauen bewirkt, dass der unpersönliche Staat totalitär Überhand nimmt. Aber Kinder sind Personen, keine Schrauben in einer Maschine. Sie sind Wesen, die konkrete Bezugpersonen brauchen und sie sollten in Liebe lernen und heranwachsen können. Der Staat kann das nicht ersetzten. Marianne Binder, schauen Sie sich verlässiche Studien (über 2 Mio. Homeschoooler) aus den USA an. Die Leistungen sind generell über dem allgemeinen Durchschnitt. Auch sozial schneiden HSler, entgegen dem Vorurteil, gut ab. Eltern brauchen keine obligatorische Kurse, sondern mehr Vertrauen und mehr Freiheit.
Sehr geehrte Frau Marianne Binder-Keller
Vielen Dank, dass Sie sich an der Diskussion beteiligen. Auf der Webseite vom Verein Bildung Zuhause finden Sie einige Studien bzgl. Homeschooling in der Schweiz. Was das “Anrecht” anbelangt: ein Kind ohne Schule besitzt mehr Möglichkeiten sich vielfältig zu bilden. Faktoren, die dabei eine Rolle spielen: mehr Zeit, mehr Möglichkeit sich in den eigenen Fähigkeiten angemessen zu entfalten, mehr individuelle Betreuung. Also, eigentlich müsste es umgekehrt lauten: Gewährleisten wir ein Anrecht auf Homeschooling! Wahlfächer sind übrigens im Homeschool fast grenzenlos vorhanden. Bis vor 180 Jahren haben im Aargau die Klosterschulen das Wesentliche an Wissen vermittelt (Beisp. Muri). Für eine spätere höhere Bildung war das auch nötig. Aber heute, wo jeder Zugang zu Wissen hat (über Bücher, Internet etc.) ist die Volksschule – die sich leider immer weniger auf das Wesentliche konzentriert – langsam zum Auslaufmodell geworden.Frau Binder, Homeschooling ist nicht mit Unterricht an einer Schule zu verwechseln. In der Schule werden 20+ Kinder von einer einzigen Lehrperson unterrichtet. Zuhause sind es vielleicht eins, zwei, drei Kinder. Eine Klasse zu unterrichten stellt ganz andere Anforderungen, da sollte eine didaktische Ausbildung von Nutzen sein. Kontrolle und oblig. Didaktikkurse bei Eltern, die sich bewusst und sorgsam um die Bildung ihrer Kinder kümmern, sind jedoch fehl am Platz.